Sandra Gottlieb
Die beiden Freunde waren in einem Labyrinth gelandet. Es war stockdunkel. Mike und Babs hielten sich an der Hand. Sie hatten Angst, große Angst. Die Beiden wagten einen Schritt in die Dunkelheit. Plötzlich hörten sie ein lautes "Hier bin ich!" Der Dämon sagte das. Beide schauten in alle Richtungen, doch sie sahen niemanden.
"Komm, wir müssen Chris wecken. Wir können nicht einfach hier rumstehen und ins Leere sehen", sagte Babs. Zuerst holte Mike aus seinem Rucksack eine Taschenlame heraus. Er knipste sie an. Sie gingen geradeaus weiter. Doch plötzlich änderte sich der Weg. Sie mussten rechts weitergehen. Wieder versperrte eine Mauer den Pfad. Babs dachte laut nach: "Mike, wir sind in einem Labyrinth."
"Oh nein, jetzt kommen wir hier nie wieder heraus!"
"So schlimm ist es auch nicht, Mike." Babs ging weiter. Doch Mike blieb wie angewurzelt stehen. "Mike, komm doch! Was ist los?"
Er rührte sich nicht. Babs ging zurück, um ihren Freund zu holen. Sie packte ihn am Arm und zog ihn mit. Jetzt schleppten sich beide weiter. Sie kurvten immer hin und her. Auf einmal sahen sie eine Falltür. Auf der lag eine Botschaft:
Geht durch die Falltür hier,
dann begegnet ihr mir.
Es gibt aber Fallen,
und dann gibt es ein großes Knallen.
Ihr kommt an ein Haus,
und da gibt es eine Maus.
Die Maus ist ein Graus,
denn sie will hier raus.
Sie ist gefangen
mit zwei Schlangen.
Sie ist sehr nett,
wenn ihr sie rett'.
Das war die ganze Botschaft. Sie öffneten die Falltür. Endlose Treppen sahen sie. Schnell, schnell liefen sie hinunter. Sie sahen das beschriebene Haus. Mike und Babs machten die Tür auf und schauten sich um. Sie hörten die Maus schon piepsen. Sie gingen zu dem Käfig und wollten ihn aufmachen. Aber sie brauchten einen Schlüssel.
"Wo ist er?", fragte Babs. Sie suchten in Regalen, Schränken, Zimmern und auf dem Boden. Mike entdeckte ihn schließlich an der Wand an einem Haken. So machten sie den Käfig auf. Die Maus quiekte und sprach: "Endlich kommt jemand und befreit mich."
Babs fragte die Maus: "Wie heißt du eigentlich?"
"Quiekie", war ihre Antwort.
Mike fragte: "Wie kannst du uns eigentlich helfen?"
"Ich weiß, welchen Gegenstand ihr stehlen könnt."
"Und was?"
"Eine Kristallkugel. Mit der sieht der Dämon immer, wer zu ihm kommt. Ohne die ist er verloren."
"Dann müssen wir sie finden", sagte Babs.
Die Maus sprach: "Die Kristallkugel muss in seinem Labor sein."
"Und wo ist dieses Labor, Winzling?", fragte Mike.
"Sei doch nicht immer so frech. Dieser Winzling, wie du sagst, heißt Quiekie. Entschuldige dich gefälligst", sagte Babs streng zu Mike.
"Entschuldigung, Quiekie." Aber Quiekie hörte schon lange nicht mehr zu. Sie schaute sich im Labor um. Mike und Babs gingen ihr nach. Alle suchten. Mike schrie auf: "Ich habe sie!" Babs und Quiekie rannten zu Mike. Tatsächlich! Er hatte die wertvolle Kristallkugel gefunden. Sie gingen aus dem Labor heraus. Sie nahmen Quiekie und die zwei netten Schlangen auf den Arm und flohen. Sie waren bei den endlos langen Treppen angelangt. Mike und Babs stürzten sich auf die Treppen. Sie gingen schon knapp eine Viertelstunde, doch sie sahen noch sehr, sehr viele Stufen vor sich.. Endlich waren sie wieder an der Falltür.


zurück