Elisabeth Metz

Als Babs und Mike durch einen finsteren Flur liefen, sahen sie noch eine Tür.
"Jetzt bin ich aber gespannt", sagte Mike. Mit Neugier öffneten sie die Tür und entdeckten ein Schloss auf einem Berg. Es war umgeben von toten Bäumen und Blitze zuckten vom Himmel. Am Turm ganz oben waren Hexen zu sehen, die herumflogen.
"Ziemlich gruselig", sagte Babs ängstlich. Mike entgegnete mutig: "Los! Gucken wir mal rein, vielleicht finden wir ja was Interessantes."
Babs und Mike liefen Hand in Hand zum Schloss und klopften an die Tür. Die Hexen lachten, die Blitze wurden lauter und stärker, die Äste von den Bäumen knackten unheimlich. Ein Sturm kam auf und es regnete. Die Tür öffnete sich quietschend. Babs entdeckte einen schwarzen Ring auf dem Boden und hob ihn auf. Babs und Mike gingen hinein.
Hinter ihnen schlug mit voller Wucht die Tür zu. Die Wölfe heulten. Als sie aufhörten gingen die Freunde einen Schritt weiter, doch plötzlich ging es schnell nach unten. Schnell, schneller und immer schneller. Endstation war ein leerer Raum wo es keinen Ausgang gab. Plötzlich bewegten sich die Wände links und rechts.
"Was sollen wir tun, Babs?''
Babs überlegte: ,,Ahh, ich weiß noch einen alten Zauberspruch. Der ging so:
Zeit bleib stehen
lass fünf Minuten vergehen
Zeit bleib stehen!''
Die Zeit blieb stehen, doch plötzkich ging es weiter. "Mist, es hat nicht geklappt." Auf einmal kam ein Geist hergeflogen. Er schien nett zu sein: "Hallo, ich bin Casper. Freut mich euch kennen zu lernen." Ein kurzer Schrei von den beiden und schon war Casper weg. Langsam wurde es eng für die beiden. "Babs, es war eine schöne Zeit mit dir."
Babs überlegte und hörte Mike gar nicht zu. "Ah, gib mir deinen Schnürsenkel."
Babs nahm ihre und Mikes Schnürsenkel und band sie zusammen. Sie warf das Seil nach oben und kletterte hinauf. Mike rief zitternd: "Los, los, los, gleich bin ich platt!" Babs half ihm noch im letzten Augenblick. Als man hinunter sah, erblickte man nur noch zusammengepresste Wände.
Langsam, Schritt für Schritt, krabbelten sie nach oben. Es war still. Unsicher liefen sie durch Türen und Gänge. "Oh nein, Babs! Wir sind in einem Labyrinth!" Auf einmal waren gruselige Stimmen zu hören. Die Fenster, Bücher und was sonst noch da war, wurden zu Spiegeln. Babs, mit dem Ring am Finger, tastete die Spiegel ab. Inzwischen hatte Mike einen Ausgang gefunden. "Komm mal her Babs, ich habe den Ausgang gefunden!" Aber Babs war verswunden.
Mike, der nicht so ein Genie war, wusste nicht was er tun sollte: Babs helfen, oder alleine weitergehen? Das war eine schwierige Entscheidung. Als Babs anfing zu weinen, reagierte der Ring und die Spiegel vielen in Tausend Stücke. Mike sah geradeaus und da war plötzlich Babs zu sehen. Babs rannte zu Mike. Als Mike Babs den Ausgang zeigte, krabbelten beide durch das Loch und Mike, der als erstes rein ging, sagte: "Ich sehe das alte Haus!"
Schnell krochen sie durch das Loch und sahen die Kiste. "Mach schnell auf!", stotterte Babs. Mike öffnete die Kiste und Babs legte den Ring in die Dose hinein. Einen Schrei hörte man und der Ring glühte. Der Geist flog durch die Wände und dann in die Dose. Schnell knallten sie den Deckel zu.
Als es Vollmond war erschien Chris. "Oh, Chris, wir haben dich so vermisst!" Dabei umarmte Babs Chris herzlich.
Ende gut, alles Gut!


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