Eine weihnachtliche Mitschreibaktion der
Nürtinger Zeitung

nach dem gleichnamigen Buch von Astrid Nagel



Eine Weihnachtsgeschichte
von Anita



Trotzdem fing Nico noch einmal so an: "Es waren einmal zwei Kinder", aber dann erzählte er anders weiter und die Feder schrieb mit ihrer goldenen Tinte schwungvoll über die weißen Buchseiten: "die hießen Nico und Sali. Sie trafen sich in Adventa, um nach des Rätsels Lösung zu suchen, warum es in dem einst so friedlichen Land kein Weihnachtsglücksgefühl mehr gab. Sali und Nico liefen durch die Straßen von Adventa. Es war dunkel und nebelig.
"Schau mal da vorne", sagte Nico plötzlich, "siehst du auch das flackernde Licht?"
Sali blickte angestrengt in die Richtung in die Nico deutete. "Jaaaa", sagte sie zögerlich, "stimmt, da vorne leuchtet was. Komm, lass uns dahin gehen, vielleicht ist es ja ein Haus - mir ist nämlich erbärmlich kalt!"
Es war tatsächlich ein Haus und das Licht, das sie flackern sahen, war eine Fackel die an der Hauswand befestigt war. Nico suchte eine Klingel, aber Sali hatte schon entdeckt, dass es keine gab. Sie sah an der Türe ein Schild auf dem stand:
Wenn ihr wollt, dass sich die Türe öffnet, müsst ihr die Buchstaben eurer Vornamen benützen und beim Mädchenvornamen einen Vokal ersetzen
"Ach", meinte Nico, "das ist ja einfach - bei dir ersetzen wir das ‚A' in ein ‚E' und stellen alle Buchstaben um und heraus kommt: C-I-N-O-S-E-I-L!"
"Cinoseil???", ungläubig blickte Sali ihren Freund an, "und damit soll sich die Türe öffnen?" Nico stellte sich selbstbewusst vor die Türe und sagte noch einmal mit Nachdruck: "CINOSEIL" Aber die Türe blieb verschlossen! "Ist wohl doch nicht so einfach…", gab Nico zerknirscht zu.
"Vielleicht nehmen wir anstelle des ‚I' ein ‚U'", meinte Sali "und versuchen es mit dem Namen eines seltenen Tieres; z.B. die ‚OINK LAUS'"
Aber auch da ging die Türe keinen Millimeter auf.
"Oink Laus, Oink Laus", murmelte Nico leise vor sich hin, "ja natürlich!", rief er dann aufgeregt, " es ist NICOLAUS!" Kaum das er es gesagt hatte, öffnete sich die Türe mit einem leisen Quietschen. Nico und Sali traten ein und befanden sich in einer großen Empfangshalle. Es war kuschlig warm, weil im Kaminofen ein lustiges Feuer prasselte. Dort am Kamin saß in einem Schaukelstuhl der Nikolaus. Er blickte die Kinder liebevoll an, aber er sagte kein Wort. Neugierig liefen Nico und Sali zu ihm hin und stellten ihm auch sogleich ihre wichtigste Frage:
"Lieber Nikolaus", fing Sali an " weißt du warum es kein Weihnachtsglücksgefühl mehr gibt?" Der Nikolaus blieb stumm, aber er deutete mit dem Kopf in Richtung Tisch. Darauf fand Nico einen Zettel, auf dem stand:
Um den Nikolaus vom Schweigebann zu erlösen
dürft ihr hier nicht dösen.
Ein Gedicht muss einer vortragen,
dann kann euch Nikolaus wieder was sagen!

Sali und Nico blickten sich ratlos an. "Kannst du noch ein Nikolausgedicht?", fragte Nico seine Freundin.
"Nein, mein Kopf ist wie leergefegt", sagte Sali traurig, "und ich bin so müde. Am liebsten würde ich hier am warmen Kamin einschlafen."
"Nein!", sagte Nico schnell, "wir dürfen doch nicht dösen! Warte, mir fällt bestimmt ein Gedicht ein." Nico dachte gründlich nach. Im Kindi hatte er mit vier Jahren ein kurzes Gedicht aufgesagt, aber das war vor sieben Jahren, ob ihm das wohl wieder einfiel?
"Lieber guter Nikolaus", so fing es jedenfalls an, erinnerte sich Nico ----- "Lieber guter Nikolaus ---- bringst den kleinen Kindern was, ------ die Großen lässt du laufen, die können sich was kaufen - HA! Es ist mir wieder eingefallen!", triumphierte Nico.
Gespannt blickten Sali und Nico auf den Nikolaus --- "Ho-Ho-Ho, ihr lieben Kinder", ertönte die tiefe Bassstimme des Nikolaus, "ihr habt mich von dem Fluch befreit! Ich danke euch von Herzen! Die schwarzen Gesellen haben das Christkind, den Weihnachtsmann und mich mit einem jeweiligen Fluch belegt. Nur wenn wir alle davon befreit werden, kann Weihnachten wieder mit dem schönen Glücksgefühl erlebt werden. Ihr müsst schnell den Weihnachtsmann und das Christkind finden und auch diese Beiden von ihrem Fluch befreien", beendete der Nikolaus seine Rede.
"Aber wo finden wir den Weihnachtsmann und das Christkind denn?" fragte Sali.
"Der Weihnachtsmann ist bestimmt bei seinen Rentieren oben im Stall;", erklärte der Nikolaus, "ihr müsst aus meinem Haus heraus und die Straße nach links hoch gehen. Dort seht ihr das Stallgebäude der Rentiere. Und wenn ihr den Weihnachtsmann befreit habt, sagt euch der sicherlich, wo ihr das Christkind findet. Ich danke euch nochmal herzlich für eure Rettung, aber nun geht schnell los und helft auch dem Weihnachtsmann und dem Christkind."
Mit diesen Worten schob der Nikolaus die Beiden aus seinem warmen Haus. Sali und Nico standen wieder auf der Straße. "Findest du auch, dass es nicht mehr so nebelig und dunkel ist wie vorhin?", fragte Nico. "Ja", meinte Sali, "schau mal ich kann sogar schon das Stallgebäude erkennen. Lass uns schnell um die Wette hinrennen …."
Sali sprintete schon los bevor sie ihren Satz ganz zu Ende geredet hatte. "Ey, das ist unfair", beschwerte sich Nico und rannte auch los. Zeitgleich kamen sie am Stall an und rangen um Atem. Aber jetzt war ihnen wenigstens nicht mehr kalt und müde war Sali auch nicht mehr.
Nachdem sie wieder zu Atem gekommen waren, riefen sie: "Hallo, Weihnachtsmann wo bist du?"
"Ich bin hier hinten in der letzten Stallbox. Ich kann mich nicht bewegen. Ihr müsst mir helfen, bitte" klagte der Weihnachtsmann. Die beiden Kinder gingen zu der letzten Box im Stall und da sahen sie den Weihnachtsmann liegen: verschnürt mit tausend Schnüren, wie ein überdimensional großes Weihnachtspäckchen. Sogar ein goldenes Schleifchen hatten die schwarzen Gesellen ihm ins Haar geflochten.
"Ohhjee, du Armer wie sollen wir denn die vielen Schnüre aufknoten?", fragte Sali entsetzt.
Nico hatte sich im Stall schon mal umgesehen, weil er vermutete, dass sie auch hierfür eine Aufgabe lösen mussten. Und er fand im Futtertrog eine Nachricht, die lautete:
Ihr dürft keine Schere verwenden, um die Schnüre aufzubekommen. Auch kein Messer, sondern einzig und allein die Blockflöte, die neben dem Weihnachtsmann liegt.
"Ach du grüne Neune", Nico starrte auf die Flöte, die Sali vom Boden aufgehoben hatte. "Ich kann definitiv nicht Blockflöte spielen!!!", meinte er verzweifelt. "Meine Mama wollte immer, dass ich es lerne, aber ich wollte lieber kicken. Also ich bin euch da keine Hilfe …"
"Tja dann werde ich wohl meine Talente einsetzen", erwiderte Sali und fing einfach an zu spielen. Alle meine Entchen …. war das erste Lied das ihr einfiel. Doch es änderte sich nichts am Zustand des Weihnachtsmannes. "Ich glaube, du musst ein Weihnachtsmannlied spielen", hörte sie Nico sagen.
"Meinst du? Und kennst du eines?", fragte sie. Beide überlegten fieberhaft, aber es wollte ihnen keines einfallen. Hilfesuchend blickten sie den Weihnachtsmann an.
"Ich darf euch leider nichts sagen, sonst wird der Fluch nicht gebrochen. Es muss euch selber einfallen. Kommt einfach morgen noch einmal…" sagte der Weihnachtsmann, dabei betonte er das Wort ‚Kommt' und ‚morgen' ganz besonders und er zwinkerte dabei auch noch mit den Augen. "Jetzt weiß ich eines!!!", sagte Sali aufgeregt und sie fing an zu spielen: Morgen kommt der Weihnachtsmann, kommt mit seinen Gaben ….
Mit jedem Ton der erklang, löste sich eine Schnur. Nico blickte fasziniert auf den Weihnachtsmann, der, als das Lied zu Ende war, wieder völlig frei in der Stallbox lag. Ächzend rollte er sich auf die Seite und versuchte aufzustehen. Die Kinder halfen ihm dabei, denn durch das lange Liegen waren seine Glieder ganz steif. Als er endlich stand, suchte er noch etwas Halt an der Stallwand.
"Meine lieben Kinder ihr habt mich gerettet! Vielen Dank für dein schönes Flötenvorspiel! Die schwarzen Gesellen haben viel Unheil angerichtet. Aber durch die lieblichen Klänge haben sie an Macht verloren. Jetzt müsst ihr nur noch das Christkind befreien und dann steht einer schönen, besinnlichen und voller Vorfreude beherrschenden Weihnachtszeit nichts mehr im Wege."
"Ja lieber Weihnachtsmann da stellen wir dir doch gleich mal dieselbe Frage wie dem Nikolaus: wo finden wir das Christkind?", fragte Nico.
"Das ist gar nicht schwer: Das Christkind ist bestimmt in seiner Geschenke-Werkstatt drüben im Tannenwald. Ihr erkennt die Werkstatt an dem hohen Schornstein und an der Paketbahn, die direkt zum Rentierstall führt. Ach ihr lieben Kinderlein, ihr habt mich so glücklich gemacht, da ihr mich von dem Fluch befreit habt, nun geh ich schnell zu meinen Rentieren, die sind bestimmt schon hungrig." Und damit stapfte der Weihnachtsmann los, um seine Tiere zu füttern.
Nico und Sali gingen aus dem Stall heraus und stellten fest, dass es gar nicht mehr neblig war und man konnte fast meinen, dass die Sonne durch die Wolken blinzelte.
"Was ist das denn?", fragte Nico und zeigte auf einen roten, langen Wollschal der auf dem Weg vor ihnen lag und bis zum Tannenwald und sogar noch weiter reichte. "Komm, lass uns das mal näher anschauen", meinte Sali. Sie ergriff das Ende des Schals und lief mit Nico Meter um Meter den Strickschal ab. Dabei kamen sie bis zur Geschenkewerkstatt, aber der Schal war noch immer nicht zu Ende. Sie gingen ins Haus und dort eine Wendeltreppe hoch, der Schal zeigte ihnen wo es langging. Als sie oben angekommen waren, hörten sie lieblichen Gesang. Schnell liefen sie am Schal weiter und kamen dann in ein Kämmerlein. Darin saß das Christkind, strickte an dem roten Wollschal und sang allerliebst mit seiner glockenklaren Stimme ein schönes Weihnachtslied. Eine Weile hörten Sali und Nico andächtig zu, doch dann stellten sie fest, dass das Christkind gar nicht mehr aufhörte zu singen. Es fing immer wieder das gleiche Lied zu singen an: ‚Ihr Kinderlein kommet, oh kommet doch all; zur Krippe her kommet in Bethlehems Stall und seht was in dieser hochheiligen Nacht, der Vater im Himmel für Freude uns macht.'
Und nicht nur dasselbe Lied, nein auch immer nur den ersten Vers sang es. Dabei werkelten Christkindels Finger mit den Stricknadeln so schnell, dass es einem ganz schwindelig werden konnte. Nico und Sali blickten sich ungläubig an.
"Denkst du auch, was ich denke?", fragte Sali ihren Freund.
"Wenn du auch denkst, dass das Christkind mit einem "Endloszauber" belegt wurde, dann ja", gab Nico zu Antwort. "Der Nikolaus war stumm, der Weihnachtsmann bewegungsunfähig und beim Christkind haben die schwarzen Gesellen genau das Gegenteil gemacht. Wenn ich mir die Länge des Wollschals anschaue, dann strickt das Christkindle bestimmt schon seit ein paar Tagen. Wir müssen es schleunigst von dem Fluch befreien! Lass uns nach der Aufgabe suchen!"
Nico blickte sich bereits im Zimmer um und auch Sali suchte nach dem Zettel. Aber diesmal lag er nicht so offensichtlich herum. "Wo kann man etwas gut verstecken?", überlegte Sali laut. Sie blickte in die Keksdose, die auf dem Tisch stand, aber da waren nur duftende Plätzchen darin.
"Hmmh, der Duft erinnert mich ganz stark an die Vorweihnachtszeit…", Nico blickte versonnen. "Ja mich auch", sagte Sali, " aber komm, lass uns weiter suchen." Die Kinder drehten jedes Deckchen um, blickten in jedes Gefäß rein, suchten sogar das Christkind ab, doch der Zettel blieb unauffindbar. Zuletzt kam Nico noch die Idee in den Wollknäuel zu schauen ----- und tatsächlich: darin steckte der Zettel! Schnell zog er ihn raus und las laut vor:
Nun seid ihr ja schon weit gekommen, aber diese Aufgabe wird euch bestimmt schwer fallen. Doch wenn ihr sie meistert, werden wir kapitulieren und für immer verschwinden. Doch nun passt auf: ihr müsst euch an was erinnern, bei dem ihr Weihnachtsvorfreude empfunden habt. Sobald ihr drei Dinge genannt habt, wird das Christkindle auch von seinem Fluch befreit werden.
Unterschrieben war der Zettel mit Die schwarzen Gesellen
Nico und Sali dachten erst mal nach. Es war tatsächlich schwer, denn die schwarzen Gesellen hatten ja in Adventa seit einiger Zeit jegliches Weihnachtsvorfreudegefühl im Keim erstickt, zudem war es gar nicht so einfach sich zu konzentrieren, weil ja das Christkind in einer Tour sein Liedchen sang.
"Als du vorhin die Keksdose geöffnet hast, hat mich das sehr an die vorweihnachtliche Backerei erinnert", fing Nico trotz des Gesanges einfach an zu sagen. "Ja", Sali begann auch zu reden: "mein erstes Weihnachtsvorfreudegefühl stellte sich früher immer am ersten Dezember ein, da öffnete ich das erste Türchen am Adventskalender. Und wenn am 6. Dezember der Nikolaus den Stiefel füllte freute mich das auch, das war dann wie ‚Klein-Weihnachten'!"
"Und ich empfand an den Adventssonntagen ein starkes Weihnachtsvorfreudegefühl", meinte Nico, "wenn die ganze Familie um den Adventskranz saß und bei brennenden Kerzen die Adventslieder sangen."
"Stärker wurde das Gefühl am Heilig Abend, wenn das Wohnzimmer zunächst zur Tabuzone für uns Kinder wurde", erzählte Nico mit glänzenden Augen weiter. "Und dann, wenn das Glöckchen ertönte und wir dann wussten, jetzt war das Christkindle da und wir durften rein ins geschmückte Wohnzimmer….", schwelgte Nico in seinen Erinnerungen, die jetzt plötzlich aus ihm heraussprudelten. "Sobald wir von unserem Vater die Weihnachtsgeschichte vorgelesen bekommen haben, wussten wir, dass es nicht mehr lange dauern würde, bis wir unsere Geschenke bekamen. Da war das Gefühl fast nicht mehr zum Aushalten. Wir sangen dann alle noch ein paar Weihnachtslieder und meine Mutter hat uns auf dem Klavier begleitet. Wenn ich dann auf den schön geschmückten Weihnachtsbaum blickte, der mit seinen leuchtenden Kerzen bis in unser Herz hineinstrahlte, dann war das das schönste Weihnachtsgefühl überhaupt!"
"Ja", sagte Sali eifrig, " wir sind an Heilig Abend immer in die Kirche gegangen zur Weihnachtsandacht. Dort wurde jedes Mal ein Krippenspiel vorgeführt, einmal spielte ich sogar mit; da war ich die Maria. Das war auch ein schönes Gefühl. Bei uns kam dann am Weihnachtsmorgen der Weihnachtsmann und hat die Geschenke heimlich untern Baum gelegt und ich lag schon früh morgens in meinem Bett und lauschte angestrengt, ob ich ihn kommen hörte. Das habe ich zwar nie, aber das Weihnachtsvorfreudegefühl habe ich stark gespürt."
Nico und Sali hatten sich richtig in Fahrt geredet und dabei noch gar nicht bemerkt, dass das Christkind schon seit einiger Zeit nicht mehr sang und auch nicht mehr strickte. Es saß ganz still in seinem Stuhl und lauschte den Beiden.
Nico und Sali waren in ihren schönen Erinnerungen versunken, doch dann bemerkten sie beide, dass es still im Zimmer war. "Oh", freute sich Sali "der Fluch ist vorbei!"
"Stimmt", auch Nico stellte dies erfreut fest. "Liebes Christkind, du singst und strickst ja gar nicht mehr!"
"Dank euch, ihr Lieben Kinder!!! Ihr habt sogar viel mehr als die geforderten Drei Dinge genannt, deshalb bin ich mir sicher, dass die schwarzen Gesellen für immer verschwunden sind. Ihr habt ADVENTA GERETTET!", rief das Christkind erleichtert aus.
Blieb nur noch die Frage, wer nun den kilometerlangen roten Schal geschenkt bekommen sollte? Doch auch dafür gab es bald Abnehmer; der Nikolaus und der Weihnachtsmann kamen mit den sechs Rentieren vor der Kutsche durch den Tannenwald gefahren, um nach dem Christkind und den beiden Kindern zu schauen. Sie wussten auch schon, dass die schwarzen Gesellen das Weite gesucht hatten, denn alle Bewohner von Adventa begannen ihre Häuser weihnachtlich zu schmücken. In manchen Häusern hörte man Adventslieder auf der Flöte oder dem Klavier erklingen. Und überall duftete es nach Vanille und Zimt.
Dem Christkind war beim Anblick des Weihnachtsmannes eine Idee gekommen: es nahm den langen-langen Schal und ging hinaus zu den sechs Rentieren. Die Anderen folgten dem Christkind neugierig. Draußen legte das Christkindle dem ersten Rentier den Beginn des Schals um den Hals und machte dann bei allen anderen Rentieren weiter bis der ganze Schal jedem Rentier locker um den Hals lag. Als der Weihnachtsmann das sah, klatschte er vor Begeisterung in die Hände und meinte: "Jetzt erst sind meine Rentiere richtig ausgestattet! Ich danke dir liebes Christkind! Nun werde ich die bereits fertig gepackten Pakete auf die Kutsche aufladen. Schließlich haben wir schon Anfang Dezember und ich muss bis zum 24.12. alles beladen haben!"
"Ich mache mich auch auf den Weg in meine Nikolausstube, weil ich noch in mein goldenes Buch einige Bemerkungen hineinschreiben muss…", sagte der Nikolaus.
Dann verabschiedete sich das Christkind mit den Worten: "Damit sich an Weihnachten alle Kinder freuen können, muss ich noch schnell ein paar Geschenke fertig basteln."
Sali klatschte begeistert in die Hände und rief: "Basteln, jippie ja basteln. Ich lauf geschwind zu meiner Oma und bastele mit ihr die Strohsterne für unseren Weihnachtsbaum. Dabei trinken wir heiße Schokolade und essen Oma`s Guazzla!"
Nico hatte ganz rote Backen bekommen, weil er sich daran erinnerte, dass sein Papa mit ihm die Eisenbahn aufbauen wollte, wie jedes Jahr in der Vorweihnachtszeit. "Da muss ich auch hurtig heimlaufen, sonst fängt Papa womöglich ohne mich an."
Und so ging ein Jeder seines Weges. In allen Gassen und Winkeln von Adventa war die vorweihnachtliche glückliche Stimmung zu spüren.

ENDE ... schrieb die Feder mit ihrer goldenen Tinte auf das letzte Blatt des Buches.

Sali saß mit offenem Mund ihrem Freund gegenüber und blickte ihn mit staunenden Augen an: "Jetzt hast du dir ja doch die Geschichte einfach so aus dem Ärmel geschüttelt! Aber weißt du was? Die ist echt der Hammer!" Sali klatschte begeistert in die Hände und der Bücherwurm fiel mit ein und klatschte auch mit seinen Patschehändchen.
"Da hast du dir wirklich eine tolle Geschichte ausgedacht", sagte er voller Bewunderung zu Nico.
"Oh danke", meinte Nico, "und obwohl ich selber nicht viel von dem ganzen Weihnachtszauberbrimborium halte, finde ich die Geschichte eigentlich so doch ganz schön." Insgeheim dachte er, ist Weihnachten mit ein bisschen Traditionsdenken und manchen Ritualen doch schließlich wirklich nicht übel.
Laut sagte er dann: "Nun wollen wir hoffen, dass die Geschichte dazu beiträgt tatsächlich Adventa und das Weihnachtsfest zu retten!"
"Dazu fehlen uns noch zwei weitere Zutaten für den Weihnachtszaubertrank", erinnerte ihn Sali, "lass uns die auch noch finden….." und mit diesen Worten zog sie ihn aus dem Häuschen des Bücherwurmes, um ein weiteres Abenteuer mit Nico zu bestehen.

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