Eine weihnachtliche Mitschreibaktion der
Nürtinger Zeitung

nach dem gleichnamigen Buch von Astrid Nagel



Rettet Weihnachten
von Lucy



Es ist Dezember, der 24. Dezember, aber noch früh am Morgen.
Vanessa und ihr Bruder Moritz sind schon wach und schauen sich den festlich geschmückten Marktplatz aus dem Fenster an.
"Es glitzert und leuchtet so schön!" sagt Vanessa verträumt und Moritz stimmt ihr zu. Gerade wollen sie zu ihren Kalendern gehen, als sie einen schwarzen Schlitten, von einem schwarzen Drachen gezogen und einem schwarzen Mann gesteuert, durch die Luft fliegen sehen.
Moritz schreit: "Aaaaaaaaaaaaah! Wer ist das denn?"
Und Vanessa ist bleich vor Schreck. Denn dieser Mann lässt schwarzen Nebel ab, der den Marktplatz zerstört. Der Nebel reißt Lichterschmuck von den Häusern, hüllt die Plätzchen ein, so dass sie zu schwarzem Staub zerfallen und lässt alles in trübe Stimmung tauchen. Plötzlich sind Vanessa und Moritz still. Ganz still!
Nach ein paar Minuten meint Vanessa: "Der Mann hat unseren Weihnachtsmarkplatz zerstört!"
Moritz nickt nur stumm und zeigt mit seinem Finger nach draußen. Als Vanessa nach draußen sieht, fliegt gerade ein roter Schlitten, von Rentieren gezogen und einem altem Mann darin vorbei.
"Das ist der Weihnachtsmann!" ruft Moritz laut!
Es sieht so aus, als ob der Weihnachtsmann den schwarzen Mann verfolgt. Plötzlich steigt schwarzen, dunkler Nebel auf und weder Moritz, noch Vanessa können sehen, was im Nebel passiert. Als der Nebel sich lichtet können sie die Schatten der Schlitten sehen.
"Was die wohl im Nebel treiben?" sagt Vanessa.
Doch dann saust plötzlich ein roter Schlitten aus dem Nebel. Es ist der Weihnachtsmann, der alles wieder in Ordnung bringt! Er hängt die Lichterketten zurück an die Häuser und puzzelt auf wundersame Weise die Plätzchen wieder zusammen. Alles war wieder in festlicher Stimmung! Dann ist auch der Nebel und der schwarze Mann verschwunden.
Zum Glück!
Moritz und Vanessa verfolgen den Weihnachtsmann als er unauffällig verschwinden will. In seiner Höhle entdeckt er die beiden aber, als Moritz ein Plätzchen stibitzen will. Der Weihnachtsmann ist aber nicht böse und lädt sie zu Tee und Plätzchen ein.
"Was und wer was das vorhin?" fragt Moritz dann.
Der Weihnachtsmann erzählt ihnen alles: "Also: Der Mann, den ihr gesehen habt heißt Quates und ist das Gegenteil von mir. Ein böser Weihnachtsmann. Und er will Weihnachten ruinieren. Deswegen hat er meine Geschenke gestohlen und will den Leuten die weihnachtliche Stimmung zerstören, in dem er alle kaputt macht.
"Das haben wir gesehen." sagt Vanessa traurig und schweigt. Alle schweigen.
Doch dann sagt der Weihnachtsmann: "Ihr solltet besser wieder nach Hause gehen, sonst machen sich eure Eltern Sorgen um euch!"
Aber Vanessa und Moritz wollen nicht gehen. Sie blieben einfach auf der Stelle sitzen und rührten sich nicht.
"Wir wollen dir helfen!" sagt Vanessa, dann geht sie zu dem Schlitten, setzt sich darauf und blickt den Weihnachtsmann vorwurfsvoll an.
"Also gut!" seufzt der Weihnachtsmann und so fliegen Vanessa und Moritz zum ersten Mal mit dem Weihnachtsmann auf dessen Schlitten.
"Da sind wir." sagt der Weihnachtsmann und landet in einer schwarzen Gegend. Sie gehen einem schwarzen Steinschloss entgegen. Vanessa klammert sich an Moritz, dessen Herz auch schon laucht pocht.
"Hoffentlich sterben wir nicht …" flüstert Vanessa Moritz ins Ohr. Und der nickt nur.
Leise schleichen sich die drei in die Burg und hinunter in den Keller. Denn Quates hat die Geschenke bestimmt hier unten versteckt. Dort, wo sie niemand finden kann. Sie hatten Recht. Dort liegen alle Geschenke. Sie sammeln alle ein und stecken sie in einen Sack.
Als sie nach oben gehen stellt sich eine von Quates Wachen den dreien in den Weg. Moritz und Vanessa sind sehr erschrocken, aber der Weihnachtsmann kann die Wache schnell und einfach fesseln und knebeln, so dass die drei unbemerkt wieder aus der Burg kommen.
Sie sind gerade dabei, die Geschenke auf den Schlitten zu laden, als sich ihnen plötzlich der schwarze Drachen von Quates in den Weg stellt.
"Wir werden den Drachen ablenken und du bringst die Geschenke zum Schlitten." ruft Moritz und stellt sich mit Vanessa dem Drachen entgegen. Langsam nähern sie sich und schneiden Grimassen. Das ärgert den Drachen so sehr, dass er versucht nach Vanessa und Moritz zu schnappen. Doch das ist nicht so einfach, denn beide sind sehr schnell und so hat der Weihnachtsmann genug Zeit, um die Geschenke in Sicherheit zu bringen.
Danach holt er Vanessa und Moritz ab und fliegt mit den beiden nach Hause zu seiner Höhle. Dort bedankt sich der Weihnachtsmann noch bei den beiden Kindern.
"Ohne euch hätte ich es nie geschafft!" Moritz und Vanessa freuen sich und werden sogar etwas rot!
Zu Hause angekommen ist es bereits Abend und unbemerkt hat der Weihnachtsmann die Geschenke unter den Baum gelegt. Vanessa und Moritz haben sich sehr darüber gewundert, wie der Weihnachtsmann das gemacht hat.
Und ihre Eltern…? Die werden nie erfahren, wo ihre Kinder den ganzen Tag waren. Trotzdem wird es ein wunderschönes Weihnachten!

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