Eine weihnachtliche Mitschreibaktion der
Nürtinger Zeitung

nach dem gleichnamigen Buch von Astrid Nagel



Weihnachtsglück
von Maya



Es war ein schöner Weihnachtsabend, als ich und meine Eltern auf dem Weihnachtsmarkt bummelten. Am meisten sah ich holzgeschnitzte Weihnachtssachen, die meine Eltern bewunderten. Sie fragten mich, ob ich einen kleinen holzgeschnitzten Weihnachtsmann wollte. Ich sagte ja weil ich noch kein Weihnachtsgeschenk für meine Oma hatte.
Während meine Eltern das gute Stück bezahlten, schaute ich mich um ob ich nicht etwas für mich fand. Da sah ich einen Stand mit selbst gemachten Mützen. Ich interessierte mich für sie. Schlendernd entfernte ich mich von meinen Eltern, die immer noch mit dem Händler redeten.
Als ich mir die Mützen anschaute, bemerkte ich einen merkwürdigen Mann, der mich beobachtete. Er war mir unheimlich. Dieser Mann hatte eine schwarze Mütze und auch ein Tuch, das über die Nase ging an. Er sah so aus, als hätte er etwas zu verbergen. Ich wollte zu meinen Eltern zurück, aber die standen nicht mehr beim Holzschnitzer.
Mich überkam die Angst. Ich merkte, wie ich panisch an meinem Ohr zupfte. Schlimme Gedanken schwirrten in meinem Kopf: Wo waren meine Eltern? Ist ihnen etwas passiert? Wer war der Mann? Was hatte er vor? Hatte er etwas mit der Entführung zu tun die in der Zeitung stand? Bei den Gedanken lief es mir eiskalt den Rücken runter.
Ich wollte dieser Frage hinterher gehen. Nun setzte ich den Spieß um. Der Mann passte für einen Augenblick nicht auf, und ich rannte um die erstgelegene Ecke wo ich den Mann gut beobachten konnte. Diese Ecke führte mich in eine düstere, menschenleere Gasse. Es war unheimlich. Vorsichtig schaute ich um die Ecke und entdeckte den Mann. Er scheint mir gefolgt zu sein und mich jetzt zu suchen. Er war nur wenige Schritte von mir entfernt. Ich presste mich voller Entsetzen an die Hauswand. Ich wagte kaum zu atmen. Was soll ich nur tun? Hätte ich mich bloß nicht von meinen Eltern entfernt!
Der Mann zuckte ein Telefon und wählte eine Nummer. Wie schon erwähnt hatte der Mann vielleicht etwas mit der Entführung zu tun. Es dauerte ein bisschen bis jemand am anderen Ende abnahm. Der Mann flüsterte so laut, dass man ihn immer noch hören konnte: "Chef, ich habe das Mädchen aus den Augen verloren."
Jetzt hörte man eine andere Stimme am anderen Ende: "Mist, du weißt, dass der Vater ein berühmter Wissenschaftler ist und gerade an einer sensationellen Erfindung arbeitet."
Jetzt kehrte Funkstille ein. Ich versuche mich noch mehr an die Wand zu pressen. Dabei berührte ich ein Windspiel, das wohl dort hing. "Mist, das war's wohl", dachte ich entsetzt.
Ich hörte noch wie er sagte: "Chef, ich habe etwas gehört. Ich leg jetzt auf."
Ich hörte Schritte und dann stand der Mann vor mir. "Na, wen haben wir hier!"
Ich wollte aufspringen und wegrennen aber ich war wie gelähmt. Er packte mich am Kragen und meinte: "So, und du kommst mit". Ich wollte um Hilfe rufen aber er nahm mich und hielt seine Hand auf meinen Mund. Ich versuchte mich mit Händen und Füßen zu wehren. Aber vergebens. Er schleppte mich die Gasse entlang zu einem Auto. Er schob mir einen Knebel in den Mund und s chupste mich in den Wagen. Ich hatte eine unbeschreibliche Angst. Ich wollte nur noch zu meinen Eltern zurück.
Während ich darüber nachdachte, schaltete der Mann den Wagen an und rollte langsam los. Plötzlich wie aus dem Nichts versperrte ein Polizeiauto den Weg. Bewaffnete Polizisten kamen raus und umzingelten das Auto. Ein Polizist schrie: "Mit erhobenen Händen rauskommen!"
Der Entführer gab sich geschlagen. Er stieg aus und ließ sich ohne Widerstand festnehmen. Ich war gerettet. Eine Polizistin öffnete meine Tür und befreite mich von meinem Knebel. Ich konnte mein Glück nicht fassen.
Im Hintergrund sah ich meine Eltern, die freudig auf mich zukamen. Ich war so glücklich, sie zu sehen. Alles war wieder gut. Sie umarmten mich. Ich erzählte meine Geschichte, und ging dann zu einem Polizisten und fragte: "Wie habt ihr mich gefunden?"
Darauf der Polizist: "Ein aufmerksamer Weihnachtsmarktbesucher hat den Mann und dich gesehen und die Polizei informiert und den Rest kannst du dir ja denken."
Überglücklich ging ich mit meinen Eltern nach Hause. Auf dem Heimweg dachte ich, dass es vielleicht auch der Weihnachtsmann gewesen war der mich gerettet hatte.


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