Zusammenfassung "Was bisher geschah"
und Überleitung von
Astrid Nagel

Nik, der sich im Wald verirrt hat, sucht Unterschlupf in einem einsam gelegenen Haus. In der düsteren Eingangshalle trifft der Junge auf einen geheimnisvollen Zipfelmützenmann, der ihn drängt, sich schnell in Sicherheit zu bringen. Noch bevor Nik diesem Rat folgen kann, schnappen die zwölf Schlösser des Eingangstores zu und verhindern seine Flucht. Ein grausiger Dämon erscheint und stellt dem Jungen ein Ultimatum: Wenn es ihm nicht gelingt zwölf Schlüssel zu finden, die hinter zwölf Türen versteckt sind, und das Eingangstor wieder zu öffnen bevor die Uhr zwölf mal geschlagen hat, ist er für immer verloren.
Nik nimmt sein Schicksal in die Hand und begibt sich mutig auf die Suche nach den Schlüsseln.
Hinter der ersten Tür (Katrin Durst) trifft er auf eine Riesenspinne, die ihn zu einem ungleichen Wettkampf herausfordert. Mit ihren acht Beinen ist sie Nik beim Twister eindeutig überlegen, doch mit einer List gelingt es dem Jungen die Spinne zu besiegen und gleichzeitig in den Besitz des ersten Schlüssels zu gelangen.
Zurück in der Eingangshalle begegnet Nik erneut dem Zipfelmützenmann und erfährt zu seiner Überraschung, dass er nicht der einzige Gefangene des verwunschenen Hauses ist.
Hinter der zweiten Tür (Frauke und Verena Weber) macht sich Nik deshalb auf die Suche nach dem verschollenen Mädchen und gelangt dabei in eine riesige Wüste aus Schnee und Eis. Ein listiger Eiszwerg mit einem unaussprechlichen Namen, der das Mädchen Tamara in einen Eisblock eingefroren hat, stellt Nik vor eine schwere Aufgabe. Mit viel Fantasie gelingt es dem Jungen das Rätsel zu lösen und dadurch Tamara zu befreien. Nachdem sie auch den zweiten Schüssel finden können, kehren die beiden zurück in die Halle und bestreiten von nun an alle weiteren Abenteuer gemeinsam.
Beeindruckt von diesen Erfolgen erzählt der Zipfelmützenmann den beiden Kindern von dem Fluch, der seit dem Erscheinen des Dämons auf seinem Haus lastet. Einem Fluch, der sein einstmals gemütliches Heim in ein erbärmliches Gruselkabinett und seinen geliebten Hund Bruno in einen grünen Wurm verwandelt hat. Sollte es Nik und Tamara gelingen Bruno zu erlösen, will der Alte ihnen zukünftig vertrauen und sie in sein geheimes Wissen einweihen.
Die beiden Freunde treten durch die dritte Tür (Philipp Trautwein), hinter der sie auf eine hinterhältige Hexe treffen. Als diese in ihrer unersättlichen Gier versucht einen steinharten Lebkuchen zu essen und dabei ihren einzigen Giftzahn verliert, können Nik und Tamara die Alte überrumpeln. Mit dem gesuchten Zaubertrank Abraka-Dackel und dem dritten Schlüssel kehren sie zurück in die Halle.
Dort angekommen erlösen sie den armen Bruno, der sie sofort freudig begrüßt. Zum Dank für ihre Hilfe erzählt der überglückliche Zipfelmützenmann den beiden Freunden von einem geheimnisvollen Buch, welches das Rezept für ein Dämonen-Vertreibungs-Zauberelixier enthält. Dieses Buch befindet sich in einem verfallenen Geisterschloss, dem ehemaligen Wohnsitz des schrecklichen Dämons, und wird dort von seiner Familie bewacht.
Hinter der vierten Tür (Kathrin Daube) erwartet Nik und Tamara eine kleine Fee, die sie durch einen dunklen Geheimgang zu einer geheimnisvollen Bibliothek im Geisterschloss führt. Dort besiegen die beiden Kinder ein Gespenst beim Würfeln, erhalten als Belohnung das sprechende magische Buch sowie den vierten Schlüssel und kehren anschließend zurück zum Zipfelmützenmann.
Nur wiederwillig verrät ihnen das schnippische Buch das Rezept für den Zaubertrank. Als sie den Sinn seiner verwirrenden Worte nicht verstehen, gibt ihnen das Buch mürrisch genauere Anweisungen:
"Es gibt der Elemente vier,
das erste davon brauchen wir.
Das Feuer ist's, und zum Entfachen
bringt mir die Spucke eines Drachen."
Auf der Suche nach dem ersten Naturelement erreichen Nik und Tamara hinter der fünften Tür (Andreas Wiebe und Kathrin Daube) eine heiße Drachenwelt. Wieder weist ihnen die Fee den Weg und so stoßen sie schon bald auf einen kleinen Drachen mit krummen Dackelbeinen. Dieser ist erleichtert, als er erfährt, dass die beiden Eindringlinge keine Drachentöter sind, sondern sich lediglich für glühende Drachenspucke interessieren. Da der altersschwache Drache jedoch schon lange kein Feuer mehr speien kann, müssen die beiden erst mit einem Stück Peperoni nachhelfen. Glücklich über seine wiedererlangte Feuerkraft, schenkt der Drache seinen Rettern zusätzlich zu einem Becher voller Spucke den fünften Schlüssel. Zufrieden kehren Nik und Tamara zurück.
Nachdem das magische Buch den Becher in einen riesigen Kessel verwandelt hat, verrät es den Freunden die nächste benötigte Zutat: Es ist das zweite Element, die Luft. Dazu sollen sie des ‚Sturmes Horn' aus der Welt der Wetterwesen holen.
Nik und Tamara treten durch die sechste Tür (Katrin Durst) und treffen auf einen uralten Mann namens ‚Sturm'. Er erklärt ihnen, dass ihm sein Sturmhorn, eine Art Windmaschine, von der Wetterhexe Thyra gestohlen wurde. Es gelingt den Kindern Thyra zu überlisten, die am Ende ein Opfer ihrer eigenen Eitelkeit wird. Ausgestattet mit des Sturmes Horn und dem 6. Schlüssel kehren die Kinder zufrieden in die Eingangshalle zurück - und erleben dort eine böse Überraschung ....

... Als der Warpschwindel nachließ, fanden Nik und Tamara sich in der Eingangshalle des verwunschenen Hauses wieder. Doch ihre anfängliche Erleichterung, der hässlichen Wetterhexe Thyra entkommen und endlich wieder in Sicherheit zu sein, wich nach und nach einem beklemmenden Gefühl. Irgendetwas stimmte hier nicht. Sie spürten es mit jeder Faser ihres Herzens. Irritiert blickten sie auf Bruno, der sie nicht wie gewohnt freudig bellend begrüßte, sondern mit eingezogenem Schwanz zu Füßen seines Herrchens kauerte und leise vor sich hin winselte.
"Was ist los?", wandte sich Nik beunruhigt an den alten Zipfelmützenmann, doch dieser antwortete nicht. Mit schreckensweiten Augen stierte er auf etwas, das sich hinter Nik und Tamara befinden musste. Verunsichert drehten sich die beiden Kinder um - und erstarrten. Ihre Blicke hefteten sich wie hypnotisiert auf das Unvorstellbare, das sich vor ihren Augen abspielte und gleichzeitig fühlten sie eine abgrundtiefe Enttäuschung. Bedeutete dies das Ende ihrer verzweifelten Versuche, diesem verteufelten Haus zu entkommen? Waren all die Abenteuer, die sie bisher gemeinsam bestanden hatten, umsonst gewesen? Hatten sie den Kampf verloren?

Fassungslos blickten Nik, Tamara und der Zipfelmützenmann auf die wabernden Gestalten, die sich ihnen langsam näherten und unaufhaltsam einen Ring des Grauens um sie zogen. Bleiche Wesen, die ihre Gefangenen mit glühenden Augen anglotzten, hässliche Fratzen, die ihre schwarzen Münder zu einem heiseren Stöhnen öffneten, gesichtslose Nebelfetzen, die ständig neue erschreckende Formen annahmen. Und in der Mitte dieses ganzen Wahnsinns jener grausige Dämon, der dieses Haus verzaubert hatte, und der nun den verängstigten Bewohnern hasserfüllt entgegenschwebte.
"Was geht hier vor sich?", zischte er und obwohl es nicht mehr als ein stimmloses Wispern war, trieb es doch den Angstschweiß auf die Gesichter der Angesprochenen. "Ich fühle, dass hier etwas Verbotenes geschieht. Ich spüre gefährliche magische Schwingungen. Meine Freunde sind beunruhigt." Das unheilvolle Stöhnen schwoll an.
Verstohlen schielte Nik zu dem sprechenden Buch und dem Kessel, die im Augenblick noch von dem zitternden Körper des Zipfelmützenmannes verdeckt wurden.
"Redet, oder ihr werdet es bereuen", fuhr der Dämon fort und ein eisiger Luftzug streifte Niks Gesicht. Er fühlte, wie sich Tamaras Hand in die seine stahl, auf der Suche nach Trost und Halt. Dann ging alles blitzschnell.
"Ihr habt es so gewollt", hauchte der Dämon und breitete seine Arme aus. Ein silberner Strahl schoss aus seinen funkelnden Augen, traf zuerst den Zipfelmützenmann, dann Bruno und ließ beide augenblicklich zu Stein erstarren.
Niks Gedanken überschlugen sich. Fieberhaft suchte er nach einem Ausweg. Doch erst als sich die schrecklichen Augen des Dämons drohend auf Tamara richteten, durchzuckte ihn der rettende Einfall wie ein heißer Blitz. Ungestüm riss er des Sturmes Horn an seine Lippen und blies mit aller Kraft hinein.
Der Orkan, der augenblicklich losbrach, war überwältigend. Mit ungeheurer Macht zerrte er an Nik und Tamara und wirbelte gleichzeitig die überraschten Geister wild durcheinander. Weiter und weiter blies Nik. Seine Wangen brannten, Tränen traten aus seinen Augen, doch er hörte erst auf, als auch das letzte der Gespenster die Flucht ergriffen hatte.
Der Sturm legte sich und trügerische Ruhe kehrte ein. Besorgt eilten Nik und Tamara zu dem Alten und seinem Hund, doch hier kam jede Hilfe zu spät.
"Puh, das war knapp", schnappte das magische Buch zu ihren Füßen. "Los kommt schon, ihr zwei Unglücksraben. Den beiden könnt ihr sowieso nicht helfen. Füllt das zweite Element in den Kessel und besorgt schleunigst das dritte. Diese Gruselgestalten werden sicher bald wieder hier auftauchen."
Nur ungern wandten sich Nik und Tamara von ihren Freunden ab. Aber das Buch hatte Recht. Sie brauchten den Zaubertrank und zwar so schnell wie möglich.
"Wie lautet die dritte Zutat?", drängte Tamara deshalb ungeduldig, während Nik mit einem sanften Wind aus dem Sturmhorn die glimmende Drachenspucke im Kessel wieder zum Glühen brachte.
Raschelnd öffnete sich das magische Buch und die liebliche Stimme erklang:
"Es gibt der Elemente vier,
die ersten beiden haben wir.
Als Element der Nummer drei
muss nun das Wasser schnell herbei.
Drum sputet euch und bringt genau
drei Tränen einer Meerjungfrau."
Nik und Tamara wechselten einen raschen Blick, dann traten sie auf eine der verbliebenen Türen zu. Auch diese Aufgabe würde wieder gefährlich werden, das spürten sie instinktiv. Aber hatten sie eine andere Wahl? Entschlossen öffneten sie die Tür. Die Welt dahinter lag im Dunkeln und nur das leise Rauschen von Wellen war zu hören. Vorsichtig machten die beiden einen Schritt nach vorne und stürzten schon im selben Augenblick kopfüber ins Wasser ...






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